14.01.2023
Bei Kilometer 55 der elften Etappe kam Matthias Walkner zu Sturz. Teamkollege Kevin Benavides war als erster Fahrer vor Ort und leistete Erste Hilfe. Walkner klagte über einen stumpfen Schmerz im Rückenbereich von Lendenwirbel 1 und 2, er wurde erstversorgt und mit dem Helikopter zu einer Landebahn mitten in der Wüste geflogen. In Shabutah, wo es außer dieser kleinen Landebahn nichts gibt, musste der KTM-Pilot dann mehr als vier Stunden auf den Weitertransport warten.
Vom Sturz bis zum Krankenhaus in Dammam hat es schlussendlich mehr als acht Stunden gedauert. Der französische Veranstalter hat dies so begründet: Sie mussten auf einen weiteren Verunfallten warten und solange eine Verletzung nicht lebensbedrohlich sei, müsse ein Fahrer eben warten. Heinz Kinigadner schaltet sogar die saudische Regierung ein, um den Weitertransport zu beschleunigen. Walkner war mehr als acht Stunden auf der Vakuummatte mit Gurten festgeschnallt und hat nach dem Transport das Gefühl in den Beinen etwas verloren – er klagte über sehr starke Schmerzen im unteren Rückenbereich und war natürlich sehr nervös.
Im Krankenhaus „King fahd Military Medical Complex-Dharan“ warteten schon der KTM-Teamarzt Dr. Rainer Hochgatterer sowie sein Betreuer und guter Freund Thomas Haider auf ihn. Dr. Hochgatterer hat sich sofort seiner angenommen, die Gurte gelöst, wodurch auch das Gefühl in den Beinen etwas zurückkam. Chaotische Zustände im Krankenhaus haben ein schnelles Handeln und eine erste Diagnose weiter verzögert. Nach zehn Stunden gibt es nun endlich Entwarnung und positive Nachrichten von Dr. Hochgatterer.
Sie hätten jetzt einige Tests durchgeführt und können sagen, dass nichts gebrochen ist. Neurologisch sei Walkner ebenfalls unauffällig. Zwar hat er große Schmerzen, ist aber soweit okay. Es dürfte eine starke Stauchung der Lendenwirbelsäule mit einer Prellung und Hämatomen sein, ob die Bandscheiben etwas abbekommen haben kann zurzeit noch nicht gesagt werden. Die kommenden 24 Stunden wird er zur Schmerztherapie noch im Krankenhaus bleiben; sollte er transportfähig sein, wird Walkner morgen noch nach Österreich überstellt.
Im Hintergrund hat sich auch das gesamte KTM- und Red Bull-Team um eine bestmögliche Rettungskette und schnelle Versorgung gekümmert.
Und so beschreibt Walkner den Unfall: „Ich hab eine Abrisskante übersehen und bin in einen kleinen Gegenhang gesprungen, eigentlich war es nicht so wild, aber es hat mich in die Kompression reingestaucht. Das Motorrad hat voll durchgeschlagen, sodass ich mit dem Hintern Vollgas auf die Sitzbank bzw. den Kotflügel aufgeschlagen bin. Ich habe sofort gemerkt, dass irgendwas im Rücken nachgibt und bin dann auch gestürzt. Es war ein Stich im unteren Rückenbereich und hat sich so angefühlt als ob etwas nachgegeben hat. Ich kann aktuell alles bewegen und spüre auch alles, lediglich ein leicht unterschiedliches Gespür in beiden Beinen und ein leichtes Kribbeln im Rückenbereich. Ich bin in guten Händen, alle kümmern sich sehr um mich.“