08.01.2020
Die Rallye Dakar ist ein Traum für jeden Journalisten. Aber auch ein Ärgernis. Denn man schafft es nie, alle Facetten und Details umfassend aufzuarbeiten. Kaum ist ein Artikel oder ein Podcast fertig, lauert an irgendeiner Ecke des Biwaks gleich die nächste Geschichte.
So auch nach der dritten Etappe.
So hat etwa Stéphane Peterhansel wegen einer Kleinigkeit auf den letzten 100 Kilometern den Anschluss an den souveränen Sieger Carlos Sainz verloren, obwohl die Route den Buggys der beiden gleichermaßen entgegenkam. Doch in Peterhansels Turbodiesel stieg auf eben jenen 100 Kilometern das GPS auf der Fahrerseite aus, sodass er sich noch schwerer tat als ohnehin schon, die englischsprachigen Ansagen seines neuen Copiloten in der nötigen Eile umzusetzen. Das Resultat: ein Mal falsch abgebogen, in eine verkehrte Schlucht hinein – und schon war der Abriss da.
Dass Orlando Terranova die Gesamtführung so deutlich verlor, lag nicht nur daran, dass er die Etappe eröffnen musste. Sondern vor allem an zwei schleichenden Plattfüßen gleich zu Beginn der Prüfung. Beide Male mussten Orly und Ronny Graue anhalten, um die Reifen wieder aufzupumpen. Das geht in den Allradlern von Terranova, Kuba Przygonski oder auch den Toyota Hilux nicht bei voller Fahrt vom Cockpit aus wie es in den Hecktrieblern von Sainz und Peterhansel erlaubt ist. Also kosten solche slow punctures immer jede Menge Zeit.
Auch spannend noch: Die kurzfristige Strategieänderung von Nasser Al-Attiyah während der Prüfung. Nach einem frühen Reifenschaden hat er sich entschieden, nicht mehr so viel zu riskieren, um das hohe Tempo der Buggys mitgehen zu können. Er möchte nun sein Hauptaugenmerk auf die zweite Woche legen. Wenn es in die Wüste im Landesinneren geht.
Alle weiteren Hintergründe des Tages hört Ihr ja eh' im neuen Podcast. Vor allem können wir da endlich mal erklären, warum es eigentlich die ganzen Reifenschäden gibt. Sehr spannend! Und ganz neu!
Viel Spaß dabei.