01.12.2020
Die Rückkehr der Gruppe C nach Deutschland ist fix. Der Deutsche Motorsportbund DMSB hat das Technische Reglement, nach dem das Spektakel des Historischen Motorsports ausgerichtet werden soll, vergangene Woche bestätigt. Damit ist klar: Der Group C-Supercup, der am 8. und 9. Mai eines der Highlights des Bosch Hockenheim Historic – Jim-Clark-Memorial auf dem Hockenheim-Ring werden soll, kann stattfinden.
Die Regeln lehnen sich eng an jene einer Rennserie für die alten Gruppe C-Boliden an, die ihre Läufe im Rahmen der Histo-Veranstaltungsreihe von Peter Auto austrägt. Genau wie in dem international erfolgreichen Championat, werden auch in Hockenheim Autos aller drei Generationen der Gruppe C zugelassen sein. Also losgehend mit den Gründerjahren ab 1982 über die Boomzeit von 1987 bis 1990 bis hin zur Ära der vollverkleideten de facto-Grand Prix-Rennwagen mit Dach inklusive Formel 1-Motorentechnik, die letztlich zum Aus der Klasse anno 1994 geführt hat. Dazu sind auch Autos aus der Gruppe C2 sowie der Japanischen Endurance-Meisterschaft erlaubt, die ebenfalls nach Gruppe C-Regeln fuhr.
So kann sich in Hockenheim ein munteres Feld beginnend mit Porsche 956 über die gewaltigen TWR-Jaguar und die Sauber-Mercedes bis hin zu den Hightech-Peugeot 905 versammeln, dazu ein Querschnitt aus dem Unterbau der Gruppe C2 mit ihren urigen Gebhardt-, Spice- oder Tiga-Eigenbauten. In der Histo-Serie von Patrick Peter ist genau dieser Schmelztiegel mit großen Starterfeldern erfolgreich unterwegs – auch mit renommierten Fahrern wie Ralf Kelleners, Éric Hélary oder Alexander Müller.
Die Planungen und Gespräche über das Hockenheimer Gruppe C-Rennen im Mai 2021 laufen schon seit einigen Monaten. Um eine Genehmigung für ein Rennen in Deutschland zu bekommen, musste der DMSB gewisse technische Details prüfen, etwa die Verwendung von Katalysatoren, die es in der Gruppe C noch nicht gab.
Der Vorgang dauerte naturgemäß ziemlich. Doch rechtzeitig zur Planung und Werbung für das Jim-Clark-Memorial sind nun auch alle Formalitäten unter Dach und Fach. Fritz Gebhardt, der Mann hinter dem deutschen Gruppe C-Rennen, beginnt jetzt damit, Teilnehmer für das Rennen im Mai zu gewinnen. Für den Erstling peilt der Kraichgauer ein Feld von zirka 20 Autos an.
Damit würden Gebhardt und Jochen Nerpel, sein Partner bei der Rennausrichtung innerhalb der Geschäftsleitung des Hockenheim-Rings, das Renn-Highlight des Jahres 2021 schlechthin schaffen. Denn die Gruppe C gilt unter echten Motorsportkennern immer noch als die glorreichste und spektakulärste Epoche des Rennsports überhaupt.
Weitere Hintergründe zum Comeback der Gruppe C am 8. und 9. Mai in Hockenheim stehen in den letzten beiden Ausgaben der Zeitschrift PITWALK. Auch in der bevorstehenden Jubiläumsausgabe von PITWALK wird die Rückkehr der Donnervögel wieder ein zentrales Thema bilden.