11.03.2022
Die Rallye Seidenstraße wird wie geplant stattfinden – trotz des Ukraine-Krieges und der deswegen verhängten Sanktionen und Boykotte gegen Russland, deren Sportler und Veranstaltungen. Die Rallye Seidenstraße hätte eigentlich der vierte von fünf Läufen zur Marathon-WM für Autos, Motorräder, Side-by-Sides und Lkw sein sollen. Doch der WM-Status ist wegen der Maßnahmen gegen Russland nicht zu halten.
Stattdessen wird die Rallye Seidenstraße, die nach der Dakar als die zweithärteste Marathonrallye der Welt gilt und vor allem wegen ihres abwechslungsreichen Terrains äußerst beliebt ist, von den Veranstaltern umgewidmet. Sie wird nun als nationale russische Veranstaltung ausgeschrieben – und erhält so nominell den Status eines offenen Einladungsrennens, an dem auch internationale Aktive teilnehmen dürfen.
Dieser sport- und verbandspolitische Taschenspielertrick soll vermeiden, dass die Seidenstraße abgesagt oder verlegt werden muss – wie etwa die Rallye Kasachstan, die eigentlich der dritte Lauf zur Marathon-WM hätte sein sollen, nun aber vorbehaltlich der Ukraine-Kriegsentwicklung zunächst auf den Sommer verlegt wurde, wahrscheinlich aber ganz abgesagt werden wird.
Die Seidenstraßenmacher wollen zudem ihre Nenngelder für die Einschreibegebühren erheblich senken, um trotz der unsicheren Lage für internationale Starter attraktiv zu sein.
Die Rallye soll vom 6. bis zum 16. Juli von Astrachan nach Moskau führen, über insgesamt 4.380 Kilometer, davon 2.800 im Kampf gegen die Uhr.