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12.07.2023

Roma geht zu Ford


Ford hat am heutigen Mittwoch bestätigt, was PITWALK bereits am 14. Juni enthüllt hat: Juan Roma fährt künftig für Ford in einem Ranger im Marathonrallyesport, bei der Rallye Dakar 2024 – aber auch schon bei der Baja Aragonien Ende Juli sowie bei allen Test- und Entwicklungsfahrten mit dem neuen T1plus-Pritschenwagen.

Das stand in einer Pressemitteilung, die Ford knapp einen Monat nach eigentlichen Enthüllung https://www.pitwalk.de/pitblog/ford-fahrt-die-dakar auf dieser Website hier verschickte. Die Pressemitteilung ergänzt damit jenen Bericht im Printmagazin PITWALK, in dem bereits vor zirka einem Jahr alle Details zur Kooperation zwischen Ford, deren Rallye-WM-Partnerteam M-Sport und einer Mannschaft, welche die Ranger für die Südafrikanische Offroad-Meisterschaft entwickelt und einsetzt, öffentlich gemacht wurden. Den ganzen Bericht findet Ihr hier: https://shop.pitwalk.de/magazin/106/ausgabe-67?c=6

Der Wortlaut der Pressemitteilung von Ford, in dem die ganze journalistische Vorarbeit von PITWALK-Chef Norbert Ockenga bestätigt wird, folgt hier:

M-Sport und Neil Woolridge Motorsport (NWM) setzen mit Unterstützung von Ford Performance bei der Baja Spanien Aragon am 21. und 22. Juli einen Ford Ranger T1+ ein. Im Cockpit der für Rallye-Raid entwickelten Allradler sitzen dabei Nani Roma mit Navigator Alex Haro sowie Gareth Woolridge/Boyd Dreyer.

M-Sport, das langjährige Einsatzteam von Ford in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft, feiert damit sein Debüt in der Rallye-Raid-Szene. Der Wettbewerbseinsatz des M-Sport NWM Ranger T1+ dient vor allem der Vorbereitung auf die Rallye Dakar 2024. Bei der Baja Spanien Aragon will das Team das Potenzial des überarbeiteten Wüsten-Rennwagens aufzeigen und viele Daten sammeln, um die weitere Entwicklungsrichtung festzulegen.

Eine wichtige Säule des Entwicklungsprogramms von M-Sport und NWM ist der spanische „Dakar“-Routinier Nani Roma. Mit 25 Starts bei der weltberühmten Marathon-Rallye – die er als einer von nur drei Fahrern sowohl auf dem Motorrad als auch im Auto gewinnen konnte – bringt er unschätzbare Erfahrungswerte ein. Der 51-Jährige erzielte bei der Rallye Dakar zwei Gesamtsiege sowie weitere drei Podestplätze mit verschiedenen Marken. Seine Erfahrung hilft jetzt dabei, den ohnehin schon beeindruckenden Ranger T1+ von NWM zu einem wettbewerbsfähigen T1+-Fahrzeug für die Rallye Dakar weiterzuentwickeln. Parallel nutzt M-Sport den vielfältigen Input und das Feedback des Spaniers für den Aufbau des künftigen Ranger Raptor T1+ auf Basis der neuen Modellgeneration, der dann 2025 bei der Rallye Dakar um den Sieg kämpfen soll.

„Die Arbeit am Ranger T1+ macht viel Spaß“, erklärt Nani Roma. „Bei unserem jüngsten Test in Marokko haben wir wieder festgestellt, wie sehr sich das Auto seit meinem ersten Test verändert hat. Die Mechaniker und Ingenieure haben es geschafft, das Auto zu stabilisieren und gleichzeitig die Zuverlässigkeit und die Performance zu verbessern. Der Ranger ist ein starkes Auto. Wir müssen sicher noch einige Punkte optimieren, aber er ist jetzt schon gut aufgestellt. Ich kenne M-Sport schon seit den Tagen, als Carlos Sainz und Colin McRae für das Team gefahren sind, denn als Motorradprofi war ich auch großer Rallye-Fan. M-Sport gehörte schon immer zu den Spitzenteams der Rallye-WM und es macht Freude, mit diesen hochprofessionellen Leuten zusammenzuarbeiten. Die Mannschaft ist sehr gut organisiert. Obwohl sie sich jetzt in einem ungewohnten Umfeld engagiert, hat sie schnell verstanden, was nötig ist, um sich dieser Herausforderung zu stellen.“

Der Spanier geht die kommenden Aufgaben mit viel Ehrgeiz an: „Jedes Rennen, an dem ich teilnehme, möchte ich gewinnen – so habe ich es in meinen 30 Jahren als Rennfahrer immer gehalten“, so Roma. „Die Baja Spanien habe ich neun Mal gewonnen: vier Mal auf dem Motorrad und fünf Mal im Auto. Ein Sieg mit Ford und diesem neuen Projekt wäre etwas ganz Besonderes, denn ich bin anderthalb Jahre keine Rallye gefahren und starte in einer neuen Mannschaft. Noch wissen wir nicht, wo wir im Vergleich mit den Gegnern stehen. Da praktisch alle großen Werksteams in Spanien antreten, erwartet uns eine echte Standortbestimmung.“

Sein Teampartner Gareth Woolridge, der soeben das 1.000 Kilometer lange Wüstenrennen Kalahari-Botswana gewonnen hat, entstammt der Motorsport-Dynastie Woolridge. Aktuell führt der 29-Jährige die Südafrikanische Rally-Raid Meisterschaft (SARRC) an. Als leitender Techniker für den Aufbau neuer Wettbewerbsfahrzeuge bei NWM nimmt er zudem eine zentrale Rolle bei Konstruktion, Fertigung, Erprobung und Entwicklung des von einem EcoBoost V6-Benziners angetriebenen T1-Ranger ein. NWM hob das Projekt 2019 aus der Taufe, 2021 rüstete das Unternehmen den Ford Ranger für die Kategorie T1+ auf. In der Doppelfunktion als Fahrer und Techniker ist er ideal aufgestellt, um dieses Fahrzeug zu einem Sieganwärter bei der Rallye Dakar zu machen.

Schon sein Vater Neil Woolridge startete bei der „Dakar“. Er selbst wurde mit Offroad-Rennen groß und bewies schon mit 16 Jahren sein Talent in dieser Motorsport-Disziplin. 2015 stieg er mit Neil Woolridge Motorsport in die Topkategorie der Rallye-Raid-Szene auf und erhielt nur ein Jahr später einen Werksvertag bei NWM Ford. Podestplätze in der T-Kategorie der südafrikanischen Meisterschaft 2017 und 2018 bestätigten diese Wahl ebenso wie der dritte Gesamtrang 2022 mit dem NWM-Ranger in T1+-Konfiguration. Im selben Jahr gewann Gareth Woolridge seine Klasse bei der 3.600 Kilometer langen Rally dos Sertões in Brasilien.

„Die Partnerschaft von NWM und M-Sport wird zu starken Ergebnissen für beide führen. M-Sport bringt viel Erfahrung ein, besonders mit dem Feintuning, um auch wirklich alles aus einem Auto herauszuholen. NWM wiederum trägt dazu bei, dieses im Rallye-Bereich verwurzelte Team mit den Eigenheiten der Rallye-Raid-Szene vertraut zu machen“, schildert Gareth Woolridge. „Es ist wichtig, eventuelle Stolpersteine und die Unterschiede zwischen den Disziplinen zu verstehen. M-Sport und NWM haben intensiv in Südafrika, Dubai und Marokko getestet. Die Verbesserungen vor allem bei Kühlung und Dämpfern führten zu einem großen Fortschritt bei der Performance des Autos. Die Baja Spanien und ihr Format sind Neuland für Boyd und mich. Dafür ähnelt das Terrain einigen Rallye-Raids, die wir kennen. Bei unserem ersten Start für M-Sport geht es uns darum zu lernen, als Team zusammenzuwachsen und ein gutes Resultat mitzunehmen.“

Neil Woolridge, der Gründer von NWM, ergänzt: „Wir freuen uns alle riesig auf die Baja Spanien, sie stand schon länger auf unserer Liste. Das beschleunigte Test- und Entwicklungsprogramm mit M-Sport hat uns besser gemacht. Beim Doppelsieg im rauen Botswana Desert Race im Juni haben wir Toyota besiegt, immerhin das in der SARRC führende Werksteam und eines mit Titeln bei der ‚Dakar‘ und in der Rallye-WM. Wir sind glücklich, einen Fahrer vom Kaliber Nani Romas im Team zu haben. Er bringt massig ‚Dakar‘-Erfahrung und Expertise mit.“

„Wir haben jetzt über ein Jahr Seite an Seite mit NWM sehr hart gearbeitet und sehen jetzt, wie sich alles zusammenfügt“, ergänzt M-Sport-Direktor Matthew Wilson. „Wir sind bereit für das Wettbewerbsdebüt des umfassend überarbeiteten Ford Ranger T1+ mit Klassefahrern wie Nani und Gareth Woolridge. M-Sport und NWM haben mit ihrer Hilfe jetzt eine solide technische Basis gelegt. Der nächste Schritt lautet nun, als Team Wettbewerbserfahrung zu sammeln – und damit beginnen wir jetzt bei der Baja Spanien.”


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