Joan Pedrero ist schon seit 11 Jahren bei der Dakar am Start. Der Spanier ist ursprünglich von Marc Coma in dessen Abteilung des KTM-Werksteams geholt worden – als die Österreicher noch in zwei Lager gespalten waren, eines für Coma und eines für dessen Erzrivalen Cyril Despres.
Coma verpflichtet seinen katalanischen Landsmann, den er aus der Spanischen Enduri-Meisterschaft kennt, als Wasserträger. Doch selbst als Coma verletzt ist, schafft es Pedrero nicht, in die Rolle eines Teamleaders zu schlüpfen; er bleibt stets der Mann im Hintergrund.
Erst wechselt er zu Sherco, 2019 heuert er beim tschechischen Privatteam MRG an. Doch schon in der ersten Woche bemerkt er nicht, dass sein Vorderrad in einem ausgetrockneten Flussbett ein Steinchen aufwirbelt und direkt in den Kühler schleudert.
Der schlägt Leck. Doch als Pedrero das Malheur bemerkt und Wasser nachfüllt, hat die Kopfdichtung wegen der dauernden Überhitzung schon einen Knacks weggekriegt. Der Iberer fällt aus – bleibt aber nicht desillusioniert sitzen, sondern besinnt sich dem Geist der Rallye. Als mehr und mehr Privatfahrer mit hohen Startnummern im tiefen Pudersand stürzen oder steckenbleiben, schiebt Pedrero tatkräftig mit an – und sorgt so dafür, dass so mancher Amateur im Rennen bleibt.
Denn viele sind in der Gluthitze schon zu entkräftet, um die 142 Kilogramm schweren Motorräder unter der gleißenden Sonne noch aus eigener Kraft wieder flottzukriegen – oder auch nur wieder aufzurichten.
Pedrero sagt über sich selbst: „Die Dakar hat mich zu einem besseren Menschen gemacht.“ Die diesjährige Ausgabe hat seinen Worten von früher recht gegeben.